Costa Rica - Karibik und Pazifik (2000)
12.10.2000
Der Flug führt uns über Miami nach San Jose, der Hauptstadt Costa Ricas. In Miami gibt es Schwierigkeiten mit der Iberia Maschine, so dass wir auf eine Maschine der AA umsteigen müssen.
Mit etwas Verspätung landen wir am Abend auf dem Flughafen Juan Santamaria, etwa 15 km von San Jose entfernt, von wo uns ein Taxi in das Hotel Vesuvio chaufiert.
13.10.2000
Bereits um 6.00 Uhr stehen wir auf und gehen ein wenig spazieren. So gelangen wir zu einem Zoo, welcher ganz in der Nähe des Hotels liegt. Die Anlage ist teilweise recht gepflegt und bietet die Möglichkeit, heimische Tierarten aus der Nähe zu bewundern. Interessanter erscheinen uns jedoch freifliegende Kolibris, welche die Anlage aufsuchen.
Um 9.00 Uhr werden wir vom Autovermieter abgeholt und es geht zur Übergabe des Wagens. Kurze Zeit später haben wir den Rummel der Stadt hinter uns gelassen und rollen Richtung Guapiles.
Die schöne Fahrt führt uns durch den Brauillo Carillo Nationalpark. Links und rechts der Strasse ist tiefster Dschungel. Die Strasse selbst führt durch einige Tunnels und ist in sehr gutem Zustand.
Nach zweistündiger Fahrt erreichen wir bereits Guapiles, wo wir in den "Cabinas del Rio" einchecken. Guapiles ist ein typisches Latino-Dorf. Touristen hat es hier kaum. Das Dorf jedoch ist sehr gut gelegen, um angrenzende Parks zu besuchen.
Den Nachmittag verbringen wir mit der Erkundung der Gegend. Wir sind bereits heilfroh, dass unser Suzuki Jimmy ein Vierradgetriebe hat, sind die Strassen abseits der Hauptverbindungsachse doch ausschliesslich aus Schotter.
14.10.2000
Bereits um 5.00 Uhr sind wir aus den Federn und es geht los zum "Rainforest Aerial Tram". Wir sind mit zwei Amerikanern die einzigen Besucher der Anlage. "Das Aerial Tram" ist eine Seilbahn, die es dem Besucher erlaubt, einen Blick in die sonst verborgenen Baumkronen zu werfen. Die Fahrt mit der Bahn dauert ca. 80 Minuten. Die Bahn fährt sehr langsam und leise. Trotzdem haben sich die Tiere durch das Bauwerk längst gestört gefühlt, so dass es in der näheren Umgebung der Anlage schwierig sein dürfte, Tierbeobachtungen zu machen. Für Einsteiger ist das "Aerial Tram" sicher ein Weg, sich mit dem Regenwald zu befreunden, alle andern jedoch sollten einen Bogen um die überrissen teure Anlage machen und zB. die Hängebrücken im Monteverde besuchen.
Den Weg vom Eingang zurück zum Auto gehen wir zu Fuss. Dabei kann man einige Echsen und Spinnen entdecken. Als Höhepunkt sehen wir eine ganz spezielle Gottesanbeterin, etwa Faustgross und mit der Form und Farbe eines welken Blattes.
Am Nachmittag erkunden wir nochmals die Umgebung und besuchen eine kleine Butterflyfarm. Dabei sehen wir nebst vielen, einheimischen Schmetterlingen auch einige Pfeilgiftfrösche (Blattsteiger- und Erdbeerfrösche).
15.10.2000
Am frühen morgen verlassen wir Guapiles Richtung Karibik. Als wir unterwegs einen Fluss kreuzen, machen wir kurz Pause... und stehen wieder mitten im Tierreich. Ein Stirnlappenbasilisk rennt aufrecht davon und Kolibris machen eine kurze Rast in einem Bananenbaum.
Bereits nach Zwei Stunden erreichen wir die Karibische Küste, und kurze Zeit später Cahuita, wo wir im "Hibiscus" eine schöne Unterkunft mit Pool finden.
Die Anlage liegt direkt an der steinigen Küste. Mit Baden ist hier nichts, trotzdem ist der Ausblick auf das Meer äusserst reizvoll. Bereits beim ersten Spaziergang liegt ein grosser, grüner Leguan vor unseren Füssen. Er hat sich auf der Suche nach Futter vom Baum heruntergewagt und bietet sich uns nun ungewollt für ein paar Fotos an.
Später erkunden wir noch das staubige Dörfchen Cahuita und machen es uns im Pool gemütlich, wo wir gleich drei Tukane vorbeifliegen sehen.
16.10.2000
Heute geht es auf zum Nationalpark Cahuita. Dieser Park ist direkt am Meer gelegen und umfasst nebst dem Waldgebiet auch teile des angrenzenden Korallenriffs. Der Wanderweg führt meist im Schatten der Küste entlang bis Rio Carbon, wo der Park nach ca. 10 km zu Ende ist. Auf Grund der brütenden Hitze kehren wir etwa nach der hälfte der Strecke um.
Bereits beim Parkeingang sahen wir einen Stirnlappenbasilisken, die auch "Christusleguan" genannte Echse rannte vor unseren Augen beidfüssig über einen etwa 15 m breiten Fluss. Im Park selber erlaubte einem der lichte Pflanzenwuchs die Entdeckung von vielen Tieren. Auch die schöne Aussicht auf das Meer und die verschiedenen Pflanzen hinterliessen einen bleibenden Eindruck, so dass wir nach 4 Stunden glücklich aber müde wieder zurück beim Eingang sind.
17.10.2000
Mit Kathi und Agnes haben wir heute zwei Schweizerinnen kennen gelernt. Gemeinsam machen wir einen Ausflug zum nahegelegenen "Aviaros del Caribe", einem kleinen Schutzgebiet. Am Eingang werden wir vom höflichen Besitzer empfangen und wir lernen Buttercub kennen. Dieses Dreifinger-Faultier kann für sich in Anspruch nehmen, das wohl berühmteste Faultier der Welt zu sein. Es ist Teil der parkeigenen Faultieraufzucht und wurde vor Jahren von seinem "Besitzer" ausgesetzt. Es war so fest an den Menschen gewohnt, dass es nun nicht mehr möglich ist, das Tier in die freie Wildnis zu entlassen.
Die Anschliessende Bootsfahrt durch die Flussläufe des Parks dauert ca. 4 Stunden. Wir sind zu fünft auf einem schmalen Boot. Ein tüchtiger Angestellter des Parks sitzt zu hinterst und Rudert.
Dank der sehr leisen Fortbewegung ist es uns möglich, viele Vögel aus nächster Nähe zu beobachten.
Dieser Ausflug wird uns für in bester Erinnerung bleiben.
18.10.2000
Sehr früh am Morgen machen wir uns auf Richtung Fortuna, einer kleinen STadt nahe am Vulkan Arenal. Da unterwegs eine Strasse gesperrt ist, dauert diese Reise insgesamt 7 1/2 Stunden.
Wir entscheiden uns, eine Unterkunft 8 km nach der Kleinstadt aufzusuchen. Die Cabinas Guyabos bieten dem Besucher einen ungestörten Blick auf den Vulkan, dem zweit aktivsten Vulkan der Erde (2000). Da es heute viel Nebel und Wolken hat, können wir uns nur vorstellen, wie schön dieser Anblick sein würde... Nun erfreuen wir uns halt am Anblick der riesigen Aga-Kröte, welche sich als Wachposten vor unsere Haustüre platziert hat.
19.10.2000
Die ganze Nacht hindurch haben wir in Abwechslung mit unserem Nachbarn aus dem Fenster geguckt, doch Nebel und Wolken wollten die Sicht auf den Vulkan nicht preisgeben. Um 8.00 Uhr gehen wir erst mal etwas Essen um die Lage zu beurteilen. Während dem Morgenessen erhalten wir Besuch von einem riesigen Bananen-Falter mit tellergrosser Flügelspannweite.
Wir beschlossen, unsere Reise fortzusetzen. Der Nebel, der Regen und die Wolken drücken nach den wolkenlosen Karibiktagen bereits auf das gemüht. Doch noch während wir unsere Sachen packen lichtet sich der Himmel...
Überwältigt vom sich nun bietenden Anblick ziehen wir los Richtung Arenal, um unterhalb des Vulkanes eine Wanderung zu unternehmen. Diese führt uns durch ein erloschenes Lava-Feld, welches 1992 entstand und unter welchem noch ein ganzes Dorf überdeckt ist. Die Wanderung führt uns weiter durch dichten Regenwald zu einem Fluss. Während der Wanderung hören wir immer wieder das Grollen des Vulkans und sehen Rauchwolken in den Himmel steigen. Ein mystisches Erlebnis!
Abends sitzen wir auf der Terrasse und schauen dem Vulkan zu.
20.10.2000
Die heutige Fahrt führt uns entlang des Arenal Sees. Dabei bieten sich etliche herrliche Ausblicke auf den See.
Weiter geht`s auf der Panamericana Richtung Liberia. Ursprünglich wollten wir uns in Liberia eine Unterkunft suchen, der nahegelegene Pazifik lässt uns jedoch auf andere Gedanken kommen, so dass wir nach fünfstündiger Fahrt am Playa Hermosa ankommen.
In der Anlage treffen wir auf drei Deutsche, welche wir bereits am Flughafen kennen gelernt haben. Es wird eine lange Nacht werden...
21.10.2000
Da unsere Deutschen Freunde heute weiter müssen, verabschieden wir uns von Ihnen und machen uns auf den Weg in den Santa Rosa Nationalpark.
Im schön gelegenen Park gibt es einige Wandermöglichkeiten. Wir entscheiden uns für eine kürzere Wanderung. Dabei entdecken wir Affen und Echsen.
Auf der Rückfahrt durch den Park rennt uns ein Weisswedelhirsch vor das Auto. Er starrt uns kurz an und verschwindet im Busch.
22.10.2000
Nun wollen wir noch den etwa 2 Stunden entfernten Rincon de la Vieja Nationalpark aufsuchen. Um 10.00 Uhr sind wir beim Parkeingang angelangt. Wir entscheiden uns für den Wanderweg nach rechts, welcher zu vulkanischen Aktivitäten führt. Unterwegs entdecken wir im Geäst einen wunderschönen Regenbogentukan. Nur selten sieht man diesen prächtigen Vogel von so nahe. Die Reise in den Park hat sich bereits gelohnt...
Der Weg führt uns nun weiter zu einem Wasserfall. Anschliessend gelangen wir zu den erstaunlichen Fumarolen. Heisse Dämpfe, blubbernder Schlamm... ein imposantes Erlebnis.
Nebst riesigen Bäumen sehen wir im Park Agutis, Kolibris, einen Blauscheitelmotmot, Affen und viele Schmetterlinge. Ein sehr schöner Park, den wir sicher wiedereinmal besuchen werden.
23.10.2000
Am Morgen brechen wir auf nach Santa Elena. Dieses Dorf liegt ganz in der Nähe vom Monteverde Regenwaldreservat und ist somit der ideale Ausgangspunkt für Expeditionen dorthin.
Etwa zwei Kilometer vor Santa Elena finden wir eine Unterkunft in Hotel "Miramontes". Diese schmucke Unterkunft wird von Kathi und Walter geführt, einem schweizerisch-österreichischen Ehepaar. Bei ihnen fühlen wir uns auf anhieb wohl.
An diesem ersten Tag geniessen wir die schöne Anlage und ruhen uns ein wenig aus. Auf der Anlage lernen wir heute auch noch Siggi kennen. Sie kommt aus Deutschland und hat eben eine Sprachschule in Equador besucht. Wir werden ab Heute die Reise gemeinsam fortsetzen.
24.10.2000
Der Besuch vom "Sky Walking" steht heute auf dem Programm. "Sky Walking", das ist ein System von Hängebrücken, welches dem interessierten Regenwaldbesucher erlaubt, Baumkronen von weit oben zu betrachten. Wir sind erstaunt wie hoch, lang und sicher die Hängebrücken konstruiert sind.
Danach müssen wir im Dorf den einen Pneu reparieren. Seit wir am Pazifik losgefahren sind, hat unser Reifen systematisch an Luft verloren. Für 5 sFr. wird uns eine Schraube aus dem Pneu gezogen...
Am Nachmittag gehen wir in den Santa Elena Regenwald. Dieser Regenwald ist wesentlich kleiner und jünger als das Monteverde Regenwaldgebiet. Wir machen zwei Wanderwege und sind sichtlich überwältigt von diesem wunderschönen Park voller Lianen, Farnen, Orchiden etc.. Die Wanderwege sind in sehr gutem Zustand und nicht zu breit, so dass eine Wanderung in diesem Park ein echtes Abenteuer darstellt.
Beim Parkeingang hängen einige Nektarbehälter. Diese ziehen die Kolibris gleich scharenweise an. Wenn man den kleinen Kerlen bei ihrer Flugshow zusieht, kommt man aus dem Staunen nicht heraus.
25.10.2000
Im Monteverde Regenwald machen wir heute den grossen Rundweg. Auf dem dreistündigen Trail ist es sehr schwierig, Tiere zu beobachten. Trotzdem gelingt Carole die Sichtung eines Weissrüsselbären. Die Wege in diesem Park sind zum Teil recht breit, was uns weniger gefällt. Für Leute, die nicht gut zu fuss sind, ist dies jedoch eine grosse Hilfe, um den Regenwald zu erkunden. Die Flora im Park ist schlicht phantastisch. Würgefeigen, Lianen und vieles mehr säumt den Weg.
Im Dorf decken wir uns danach mit Kaffee ein. Dieser ist im ganzen Land schlicht eine Wucht. Ein Genuss, auf den wir in unserer Heimat nicht verzichten möchten.
Am Abend spazieren wir mit Walter über die angrenzenden Wiesen. Dabei sehen wir eine Kolonie Blattschneiderameisen und drei Regenbogentukane.
26.10.2000
Wir besuchen heute ein kleines, privates Schutzgebiet, das "Bajo del Tigre". Die Wanderung dauert etwa zwei Stunden und führt durch ein Trockenwaldgebiet. Obwohl die Vegetation auf den ersten Blick nicht so beeindruckend ist, wurden in letzter Zeit etliche Baumarten im Park gefunden, welche äusserst selten sind.
Die lichte Vegetation ermöglicht es dem Besucher, hier einige Tiere zu sehen.
Die Abendstimmung ist auch heute wieder hinreissend. Aufsteigender Nebel und einbrechende Dunkelheit vermischen sich zu einem Gemälde.
27.10.2000
Um 10.00 Uhr haben wir uns von Kathi und Walter verabschiedet. Die Reise führt uns weiter nach Jaco. Unterwegs gelingt es uns doch tatsächlich, und wir verfahren uns irgendwo an der Pazifikküste.
Was soll`s. Wir haben Zeit und erreichen unser Ziel nach gut fünf Stunden Fahrzeit. Da wir nun zu dritt sind nehmen wir eine Unterkunft in einem Appartement mit Küche.
Jaco selber ist nicht sehr schön, bietet aber für einen amerikanischen Pauschalreisenden jedoch so ziemlich alles, was dieser sucht. Die hohen Wellen locken die Surfer gleich in Scharen an.
29.10.2000
Der Carara Nationalpark ist bekannt für seine Population an roten Aaras. Im angrenzenden Fluss kann man zudem die grossen Spitzkrokodile beobachten. Beide Tierarten begegnen uns auf unserer heutigen Wanderung durch den Park, welche etwa zwei Stunden dauert.
Der Wanderweg im Park ist gut ausgebaut, die hohe Hitze ist jedoch ein Hindernis, welches uns kräftig zusetzt...
31.10.2000
Um 8.00 Uhr brechen wir auf in den Manuel Antonio Nationalpark. Dieser hoch frequentierte Park liegt ganz in der Nähe von Jaco, von wo aus er in 1 1/2 Stunden zu erreichen ist.
Eine schöne Wanderung führt uns durch dichten Wald auf eine etwa 300 m hohe Erhebung. Von hier oben hat man eine wunderbare Aussicht auf den Pazifik.
Am schönen Strand baden wir später noch eine Weile. Viele Tiere haben wir heute gesehen. Unter anderem ist uns ein Gürteltier begegnet. Scheu wie es ist, hat es jedoch fluchtartig das weite gesucht.