Costa Rica - Entlang der pazifischen Küste (2002)
19.10.2002
Ein angenehmer Flug mit der Swiss und der AA bringt uns über Miami nach San José. Dort treffen wir um 18.30 Uhr ein. Ein Kleinbus holt uns vom Flughafen ab und fährt uns zwei müde Gesellen ins Hotel Fleur de Lys. Nach einer ruhigen Nacht in diesem speziellen Hotel geht es mit dem Mietwagen (Daihatsu Terios) ab zu unserem ersten Ziel, dem Rincon de la Vieja Nationalpark.
20.10.2002
Unterwegs machen wir die erste Bekanntschaft mit der Polizei. Da die spärlichen Verkehrsschilder meist hinter Bäumen versteckt sind, rasseln wir mit (angeblich) zu schneller Geschwindigkeit über die Panamericana. So bezahlen wir dem korrupten(?) Polizisten ein Nachtessen, was uns die wesentlich teurere, reguläre Busse erspart. Um 17.00 Uhr kommen wir in der Guachipelin Lodge an, deren gemütliches Ambiente uns so richtig in Ferienstimmung versetzt.
21.10.2002
Wir unternehmen eine Wanderung im Rincon de la Vieja Nationalpark. Nach 6 km durch Trockenwald und blühende Wiesen kommen wir zu einem bezaubernden Wasserfall. Unterwegs sehen wir Affen, Agutis, Echsen und eine Schlange, die sich schnell in nahe Dickicht schleicht. Der lichte Wald erweist sich wieder einmal als ideal, um Tiere zu sichten. Nach fünf Stunden sind wir zurück in der Lodge.
Ach so! Das ist Oscar. Auch ihm, diesem "schnuddeligen" Nasenbären, kann man beim Parkeingang begegnen. Er hat sich an Besucher gewöhnt und kann so aus nächster Nähe betrachtet werden.
22.10.2002
Um 6 Uhr früh geht`s auf. Nun wollen wir noch die zwei Wasserfälle, welche in der Nähe der Lodge liegen, aufsuchen. Doch oh Schreck !!! Unser Mietwagen muss an seine Grenzen geführt werden und schliesslich brechen wir das Unterfangen ab.
Nun Ja, gut haben wir das Auto wieder aus den ausgewaschenen Gräben gebracht und wir können unsere Reise fortsetzen.
Nach 3 1/2 stündiger Fahrt über Sand, Schotter und Stein erreichen wir Santa Elena. Hier gibt es ein freudiges Wiedersehen mit Kathi und Walter vom Hotel Miramontes. Nach dem herzlichen Empfang gehen wir mit Walter ein wenig spazieren. Wir fühlen uns "Sauwohl".
Am Abend singen die ehemaligen Berufsmusiker Walter und Kathi noch den Garfunkel-Klassiker "The Boxer" und wir gehen mit viel Vorfreude auf die kommenden Tage schlafen.
23.10.2002
Um 8 Uhr früh sind wir bereits im Monteverde Nationalpark. Wir sind erstaunt, wie wenig Naturfreunde um diese Zeit im Park unterwegs sind. Während dem dreistündigen Fussmarsch ist es nass, zum Teil neblig und sehr windig. Der Monteverde Nationalpark erlangte auch Berühmtheit, als hier Szenen für den Film "Medicine Man" mit Sean Connery gedreht wurden. Am Nachmittag sind wir von der anstrengenden Wanderung gezeichnet und erholen uns beim schreiben von Postkarten.
24.10.2002
Die Nacht war recht kalt, und wir mussten auch erste Medizin gegen Erkältungsbeschwerden einnehmen. Heute Morgen wollen wir zu den neuen Hängebrücken in der Nähe des Santa Elena Regenwaldes. Doch oh Schreck... die Strecke ist so schlecht ausgeschildert, dass wir diese nicht auf Anhieb finden. Also besuchen wir die "alten" Hängebrücken. Diese sehen seit unserem letzten Besuch arg ramponiert aus. Von der einen Brücke aus sehen wir eine Gruppe Brüllaffen, welche in den Baumwipfeln Siesta macht.
Am Nachmittag wandern wir ca. 2 Stunden in einem privaten Reservat namens "Finca Ecological". Der nicht so dichte, recht trockene Wald macht einige Tiersichtungen möglich und nach etwa einer Stunde erreicht man einen schönen Wasserfall
25.10.2002
Am Vorabend lernten wir die beiden Deutschen Britta & Bianca kennen. Gemeinsam mit Ihnen erkunden wir heute den märchenhaften Santa Elena Park. Nach einer etwa einstündigen Wanderung verabschieden sich die beiden und wir wandern noch zwei weitere Stunden durch den Dschungel.
Am Nachmittag besichtigen wir mit Walter ein Grundstück, welches ca. 45 Fahrminuten unterhalb von Santa Elena zum Kauf angeboten ist. Überraschender weise sehen wir dort wesentlich mehr Vögel als weiter oben im Regenwald. Nebst Papageien entdecken wir dabei auch einen Blauscheitel Motmot.
26.10.2002
Heute morgen geht`s mit Walter zu den neuen Hängebrücken. Diese sind in wesentlich besserem Zustand, länger, zahlreicher und schöner angelegt als die alten.
Zu unserer grossen Überraschung entdecken wir unterwegs ein besonders schönes Exemplar von einer Vogelspinne. Nachdem sie sich von uns begucken und ablichten lässt, vergeht ihr die Lust und sie verschwindet auf samtenen Füssen im Dickicht.
Am Nachmittag ruhen wir uns aus. Es war wieder eine wunderschöne Zeit in Santa Elena.
27.10.2002
7.45 Uhr geht es los Richtung Pazifikküste. Es wird eine sehr schöne Fahrt bei prächtigem Wetter. Beim Rio Tarcoles machen wir auf der Brücke halt, um nach Spitzkrokodilen Ausschau zu halten. Und siehe da, wir entdecken 7 Stück, wobei das Grösste gut 5 m lang ist. Da es sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass es hier öfters Krokodile zu sehen gibt, ist die Brücke gut besetzt mit amerikanischen Urlaubern, welche noch auf der Brücke stehend neue Schauermärchen zu den Krokodilen erfinden, und die Krokodile denn auch so ganz nebenbei mit Steinen bewerfen.
Nach gut 5 Stunden erreichen wir das "El Coquito del Pacifico", eine kleine, angenehme Anlage direkt am Meer. Gepäck ins Häuschen, Badehosen anziehen und ab ins Meer... Dummerweise kriegen wir danach die Haustüre nicht mehr auf, was uns zum warten auf die Hausmeisterin zwingt. Christine kommt dann auch bald, demontiert Mückengitter, Rahmen, Fenster und öffnet das Häuschen von innen.
28.10.2002
Sehr früh am Morgen laufen wir zu einer Flussmündung in der Nähe der Anlage. Dort sehen wir sehr viele Vögel. Im Flussbecken hoffen wir auch Kaimane zu sehen. Ausser ein paar Wasseragamen jedoch sind keine Vierbeiner zu entdecken.
Den Rest des Tages verbringen wir mit faulenzen in der Anlage. Ein grosser Baum in der Nähe weckt jedoch schon bald unser Interesse. Auf Ihm entdecken wir einen Geier, schwarze Leguane, Anolis- und Gekoechsen sowie Fledermäuse... und das alles auf nur einem Baum !
Später entdecken wir auch noch ein Faultier. Es ist das erste, welches wir in freier Natur zu Gesicht bekommen.
29.10.2002
Der Manuel Antonio Nationalpark steht heute auf unserem Reiseprogramm. Nach einer guten Stunde Fahrt (mehrheitlich Schotter) erreichen wir den wohl berühmtesten Park des Landes. Auf einer sehr geringen Fläche tummeln sich hier vergleichsweise massenhaft Waschbären, Nasenbären, Affen, Faultiere, Leguane usw. Der hohe Besucherstrom im Park führt dazu, dass die Tiere hier ein abnormales Verhalten an den Tag legen, gegenüber dem Menschen kaum Scheu zeigen und teilweise (Affen, Leguane) recht aggressiv sind. Trotzdem ist und bleibt der Park bezüglich seiner Schönheit eine Augenweide.
Am Nachmittag entdecken wir auf einem Baum in unserer Anlage eine ca. 2m lange Baumschlange. Ein abenteuerlicher Tag geht so zu Ende.
30.10.2002
Den heutigen Morgen verbringen wir mit Baden. Und schon wartet die nächste Entdeckung auf uns. Eine kürzlich geschlüpfte Schildkröte versucht das Meer zu erreichen. Als wir nach langem zuschauen feststellen, dass sie es alleine nicht schafft und die Geier schon in Anflug sind, helfen wir ein bisschen nach und schieben das Tier ins Wasser. Sollte man nicht machen, aber...
Am Nachmittag gehen wir mit Claudia auf einen Ausritt. Im Galopp geht es dem Meer entlang zu einer kleinen Farm, wo uns die versierte Reiterin viel interessantes zum dortigen "Gartenbau" erzählt. Auch sehen wir viele Faultiere und einige Kolibris.
Um 20.30 Uhr sind wir so müde, dass wir bereits wieder in den Federn landen.
31.10.2002
Um 12.00 Uhr geht`s weiter Richtung Osa-Halbinsel. Dort werden wir uns ganz in der Nähe des Corcovado-Nationalparks niederlassen. Während der Fahrt regnet es fast ununterbrochen. Und auch als wir in der Suital-Lodge, unserer Unterkunft für die nächsten vier Nächte eintreffen, giesst es in Strömen. Der Standort der Lodge ist mitten im Urwald und so angelegt, dass es in den nächsten Tagen zu einigen Vogelbeobachtungen kommen wird. Am Abend fallen wir zu den Geräuschen der "Urwaldmusik" in den Tiefschlaf.
01.11.2002
Um 5.15 Uhr sind wir bereits auf der Terrasse unseres Häuschens, um dem Erwachen der Natur beizuwohnen. Ganz aus der Nähe dröhnt auch schon das Gebrüll der Brüllaffen. Mit Carlos, dem Besitzer der Lodge, gehen wir nach dem Frühstück den etwa 20 minütigen Weg ans Meer. Dieser ist recht abenteuerlich und führt unter anderem zu einer Flussdurchquerung. Am Meer angelangt schnappen wir uns zwei Kajak`s.
Wir paddeln etwa 1 Stunde und kommen auf eine einsame Insel, welche mitten in der wellenlosen Bucht liegt. Das Wasser ist hier sehr warm und mit etwas Glück, könnten wir auch Delphine sehen. Dieses Glück haben wir heute leider nicht...
Den Rest des Tages verbringen wir in den superbequemen Schaukelstühlen auf der Terrasse. Ach so, heute haben wir einen Pfeilgiftfrosch, Tukkane, Papageien, und eine Schlange gesehen.
02.11.2002
Nach einem feinen Frühstück machen wir uns heute auf zum Regenwald der Österreicher, welchen wir nach etwa 1 1/2 Stunden Fahrzeit erreichen. Hier wollen wir den recht kurzen, aber abenteuerlichen Trail der Lodge begehen. Der Weg führt uns über Bäche und Wasserfälle zu einer... etwa 2 m langen Lanzenotter (Bothrops asper), welche unseren Weg kreuzt. Der Anblick dieser wunderschönen Schlange lenkt uns für einen kurzen Moment von der Tatsache ab, dass uns eine zweite Lanzenotter, wahrscheinlich das kleinere Männchen (ca. 1.5m), direkt vor die Füsse fällt. Bewaffnet mit dem Camcorder gelingen mir einige tolle Aufnahmen. Nach der Wanderung gehenn wir noch was Essen und anschliessend über Golfito zurück zu unserer Lodge.
04.11.2002
Kurz nach 8.00 Uhr geht es weiter nach Orosi. Dieses prächtige, in einem Tal gelegene Dorf erreichen wir mit einer Fahrt über den höchsten Punkt der Panamerikana, den "Cerro de la Muerte". Dieser Pass ist über 3000 Meter hoch und wir geraten unterwegs in heftigsten Nieselregen.
Um ca. 14.30 Uhr, nach also gut 6 1/2 Stunden Fahrzeit gelangen wir zu unserer Unterkunft, der Orosi Lodge.
05.11.2002
Früh am Morgen machen wir einen Spaziergang durch das niedliche, verschlafene Dorf.
Um 8.00 Uhr Fahren wir zum Irazu. Dieser ganz in der Nähe gelegene Vulkan, der von Orosi aus bestens betrachtet werden kann, ist 3`432 m hoch und der Krater hat einen Durchmesser von 1`050 m (!). Dieser aktive Vulkan, dessen letzter Ausbruch auf das Jahr 1994 zurück geht (2002), nimmt uns mit seinem herrlichen Panorama sofort in seinen Bann. Schon bald kämpfen wir auch mit der dünnen Luft und die Wanderung auf dem Vulkan fordert erheblich mehr Energie als wir uns das von weiter unten gewohnt sind.
Den Nachmittag beschliessen wir mit einer Fahrt um den "Cachi-Stausee" wo wir auch das Haus des Träumers besuchen, eine bekannte Holzschnitzerei.
06.11.2002
Durch Kaffeeplantagen führt uns der heutige Tag zum Tapanti Nationalpark. Dort begehen wir zuerst zwei Wanderwege, welche hinunter zu einem Fluss führen. Ein dritter, sehr anstrengender Weg, führt uns später 50 Minuten steil nach oben. Vögel und Schmetterlinge sieht man hier einige. Der Wald ist jedoch sehr dicht, so dass Tierbeobachtungen eher die Ausnahme sind. Schön ist der Park jedoch wegen seiner reichen Pflanzenvielfalt.
Den Nachmittag verbringen wir im nahegelegenen Thermalbad.
07.11.2002
Heute geht`s nach dem Frühstück zum Nationalmonument Guayabo. Diese 220 Hektar grosse Ausgrabung ist die Bedeutendste des Landes. Die Fahrt dorthin wird jedoch für uns und unser Auto zur Zerreisprobe. Ein 8 Kilometer langes Stück ist so sehr mit Schlaglöchern und Geröll überzogen, dass wir dafür gut 45 Minuten benötigen. Trotzdem ist die schöne Anlage mit den zahlreichen, präkolumbianischen Ausgrabungen absolut sehenswert. Naturliebhaber können sich auf dem Gelände so mancher Vogelsichtung gewiss sein.
08.- 09.11.2002
Heute liegt die mit über 350 km längste Strecke unserer Reise vor uns. Es geht ins Casa Romantica, eine wunderschöne Anlage, welche auf der Nicoya-Halbinsel liegt. Regen, schleppender Verkehr und drei zu durchquerende Flüsse lassen die Fahrzeit auf satte 8 Stunden anwachsen, so dass wir erst um 16.00 Uhr an unserem Ziel eintreffen.
Am nächsten Tag laufen wir dem Strand entlang. Wir geniessen das Meer, die Anlage und das tolle Wetter.
11.11.2002
Heute besuchen wir ein in der Nähe gelegenes Privatreservat. Die Wege dort führen durch sumpfiges Mangrovengebiet. Hier kommen wir sehr nahe an eine Gruppe Brüllaffen heran. Wir sind überrascht, was für Tiere wir hier zu Gesicht bekommen. So treffen wir unter anderem auf einen schönen Blauscheitel Motmot.
Den Abend beschliesst ein schöner Sonnenuntergang am Meer.